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Einflussfaktoren auf Aktienkurse: 2. Technische Analyse

Wie bei der Fundamentalanalyse kann man auch bei der technischen Analyse sehr viel Mühe für die Interpretation von Daten aufwenden. Während bei der Fundamentalanalyse Recherche und Akquise von Daten einen großen Teil der Arbeit ausmachen, liegt der Schwerpunkt der technischen Analyse auf der Auswertung der Daten. Die Daten selbst bestehen nur aus Wertpapierkursen und zugehörigem Handelsvolumen. Diese werden mit verschiedenen Methoden analysiert, um Kaufentscheidungen zu treffen. Hier eine Definition aus dem Seminar „Das 1×1 der Chartanalyse Teil I“ der Commerzbank:
Definition: „Technische Analyse ist die Beobachtung von Aktionen und Reaktionen eines Marktes sowie deren Auswertung mit dem Zweck zukünftige Kurstrends zu prognostizieren.“
Durch den Kauf entsprechender Wertpapiere sollen es diese Prognosen ermöglichen, mit der Entwicklung des Marktes Geld zu verdienen.
Eins noch vorweg: Da ich kein Anhänger der technischen Analyse bin, und nur die Grundzüge dieser Methode kenne, reicht mein Wissen nicht aus, um diese hier ausführlich zu erklären. Ich verweise daher auf die im Internet bereits reichlich vorhandenen Ressourcen, die die Thematik sehr gut abdecken.
boerse.de unterscheidet vier Teilbereiche der Technischen Analyse
Charttechnik
Markttechnik
Sentimenttechnik und
Zyklentechnik

Charttechnik

Die Charttechnik ist wahrscheinlich die bekannteste Form der technischen Analyse und wird oftmals mit dieser sogar gleichgesetzt. Im Kern geht es darum, über Muster im Kursdiagramm eines Wertpapiers die zukünftige Entwicklung voherzusagen. Folgende Grafik verdeutlicht die Idee:

Die roten Linien markieren einen sogenannten Trendkanal, in diesem Fall eines Aufwärtstrends, da der Kurs (blaue Linie) über die Zeit ansteigt. Mit einer extrem vereinfachten Chartanalyse würde man davon ausgehen, dass der Kurse als nächstes weiter fällt, maximal bis zur unteren roten Linie, und dann wieder ansteigt.
Wie in diesem einfachen Beispiel werden bei der Charttechnik verschiedene Linien in Kurscharts eingezeichnet. Dadurch werden besondere Kursmarken identifiziert, die Hinweise auf den weiteren Kursverlauf geben. Außerdem ergeben sich aus den Linien Muster, die in der Vergangenheit schon häufig beobachtet wurden und die ebenfalls Hinweise für den weiteren Kursverlauf geben.
Markttechnik
Bei dieser Methode werden mit den historischen Daten von Kurs und Volumen sogenannte Indikatoren berechnet, die z. B. darüber Auskunft geben, in welcher Art von Trend sich ein Wertpapier befindet und wie stark dieser ist. Außerdem liefern die Berechnungen Kauf- und Verkaufssignale. Man könnte sagen, es handelt sich um eine mathematische Chartanalyse ohne Chart. Als Beispiel sei hier der einfache gleitende Durchschnitt der letzten 10 Tage genannt.

Zur Berechnung werden einfach die letzten 10 Kurse zusammengezählt und durch 10 geteilt (daher fängt die grüne Linie auch erst an Tag 10 an). Wiederholt man diese Rechnung über mehrere Tage, entsteht eine Zeitreihe. Diese kann man wieder in einen Chart einzeichnen und man erkennt, in welcher Art Trend sich das analysierte Wertpapier befindet. In diesem Fall ein Aufwärtstrend.
Diese simplen Beispiele für die beiden wichtigsten Elemente der technischen Analyse sollen eine Idee vermitteln, worum es bei der technischen Analyse geht. Auf die beiden anderen Elemente möchte ich gar nicht selbst eingehen, sondern verweise stattdessen auf die Einführung in die Technische Analyse von boerse.de.

 


Quellen

Eine sehr gut verständliche, kompakte Annäherung an das Thema technische Analyse liefert deraktieneinsteiger.de.
Ebenfalls eine gute, kompakte Quelle ist chartbuero.de mit ChartBasics by Dr. H.-D. Schulz – Einführung in die Chartanalyse.
Die vielleicht umfassendste, jedenfalls sehr ausführliche Quelle ist der GodmodeTrader Charttechnik- und Tradinglehrgang.
Ein umfangreiches, verständliches Nachschlagewerk ist, trotz der etwas angestaubten Optik, bei BullChart zu finden.
Videos
3-teiliges Webinar der Commerzbank: Das 1×1 der Chartanalyse (unter Videos ganz unten findet sich Teil 1-3; kostenlose Anmeldung erforderlich!)
Ohne Anmeldung gibt es ein ebenfalls 3-teiliges, ähnliches Webinar auf dem Youtube-Kanal von ayondo Deutschland
Sehr ausführlich ist der Lernvideobereich von FuW

Wie bei der Fundamentalanalyse muss man auch die technische Analyse nicht selbst machen. Folgende Link-Liste führt Euch zu Anbietern, die tägliche Markteinschätzungen veröffentlichen.

Regelmäßige, kostenlose Technische Analysen

Täglich

Admiral Markets admiralmarkets.de
BNP Paribas derivate.bnpparibas.com
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Steubing via Börse München
UBS keyinvest-blog.de
Wöchentlich
Chartbüro chartbuero.de
Kagels Trading kagels-trading.de
LYNX lynxbroker.de
Weitere interessante Links
auf der deutschen Seite von Investing.com gibt es ein Tool, das Chartsignale aus der Candlestick-Analyse anzeigt. Hier am Beispiel für den DAX, funktioniert aber auch für Einzelwerte. investing.com
Weitere Quellen
Vereinigung der technischen Analysten Deutschlands vtad.de